Ernst Jünger sprach vom Krieg als innerem Erlebnis und verarbeitete ihn in „In Stahlgewittern“. Der Krieg sei, so sagt man, eine existenzielle Erfahrung. Sie war in der Geschichte der Regelfall und gehörte zum Erfahrungsschatz der meisten Männer im Guten wie im Schlechten. Die historisch so nie gekannte Friedensperiode, die Westeuropa seit Jahrzehnten genießt, hat den Krieg aus dem Bewusstsein und dem Alltag der Deutschen zunehmend verdrängt. Das Dienen als Soldat oder gar der Fronteinsatz sind Dinge, auf die kaum jemand mehr geistig und moralisch vorbereitet ist. Etwas, das im Wortsinn unvorstellbar geworden ist.
Tim Schramm, stellvertretender Kreisvorsitzender der AfD in Wuppertal, ist aktuell wohl die zweitkontroverseste Person im rechten Lager. Als Freiwilliger unterstützte er die ukrainischen Streitkräfte an der Front. Er machte diese existenzielle Erfahrung. Aus Abenteuerlust oder Idealismus? Was treibt jemanden in einen fremden Konflikt? Im neuen Thymoscast sprechen wir mit Schrammi über seine Motive, seine Beziehung zum Militärischen und sein Kriegserleben. Welches innere Erlebnis hat er im Ukraine-Krieg gemacht?