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Thymos

Freispruch für Entenhausen – Eine Großfamilie hält zusammen (2/2)

Christian Schwochert von Christian Schwochert
22. Februar 2024
in Literatur
1
Pharaoh: A New Era – Abglanz statt neuem Zeitalter
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Im ersten Teil dieses Zweiteilers warf unser Autor ein Blick auf das idyllische Entenhausen, um es aus dem Schatten des Mauskonzerns zurücks ins rechte Licht zu rücken und zeigte uns dabei Dagobert jenseits von Anglo-Klischees. In „Sein Leben, seine Milliarden“ wird er aber auch als Familienmensch zusammen mit seiner Verwandtschaft gezeigt.

Natürlich wird in dem Sammelband aber nicht jedes von Dagoberts Abenteuern mit seinen Neffen präsentiert. „Die Jagd nach der Goldmühle“ etwa ist nicht dabei, aber sie würde auch nicht in eine Biographie passen. Allerdings markiert sie einen Wendepunkt; zwar nicht in Dagoberts Leben, dafür aber im Leben vieler Micky-Maus-Hefte-Leser. Sie erschien nämlich zur Jahrtausendwende und die Hefte begannen von der Herstellung her eine bessere Qualität anzunehmen. Das Material wurde stabiler. Dagobert und seine Neffen unternahmen in dieser Geschichte eine Reise in die nordische Mythologie, sie suchten einen mythischen Schatz aus der finnischen Heldendichtung „Kalevala“. In der Geschichte zeigt sich zumindest am Anfang ein wenig die schwierige Beziehung zwischen Dagobert und seinem Neffen Donald.

Wenn man aber bedenkt, dass Donald enorme Schulden bei Dagobert hat und dieser besagte Schulden nie wirklich einfordert, sondern Donald auch noch für Gehalt bei sich arbeiten lässt, der merkt das er oft nur so streng zu ihm ist, weil er möchte das Donald fit wird falls er mal sein Vermögen erbt. Schaut man sich den Stammbaum der Ducks an, wird klar das Donald Dagoberts direkter Erbe in der nächsten Generation der Ducks ist. Dagobert stellte einmal fest, dass seine Großneffen Tick, Trick und Track sehr viel mit ihm gemeinsam haben; sie arbeiten fleißig, sind abenteuerlustig und haben einen guten Geschäftssinn. Er ist sehr stolz auf sie, aber er weiß nicht, dass seine Großneffen die Tugenden Fleiß und Abenteuerlust ausgerechnet Donald verdanken.

Donald der Familienanker

In „Reif für’s Fähnlein Fieselschweif“ ist es nämlich Donald, der seine Neffen dazu bewegt, der Pfadfindertruppe beizutreten, wodurch sie sich bei der Suche nach den Überresten von Fort Entenhausen beweisen können. Donald weckt in ihnen den Abenteuergeist, der schon in ihren Vorfahren vorhanden war. Logisch, immerhin stammen die Kinder von schottischen Rittern mütterlicherseits und wackeren Pionieren väterlicherseits ab. Dass dieses Potential ausgeschöpft wird, verdanken sie ihrem Onkel Donald. In „Kein Tag wie jeder andere“ wird gezeigt, wie übel Entenhausen ohne Donald dran wäre. Daniel Düsentrieb wäre kein Erfinder mehr, Oma Duck hätte ihren Hof verloren, die Panzerknacker wären korrupte Polizisten geworden und Entenhausen würde aussehen wie die schlechten Teile von Neukölln. Der arme Onkel Dagobert wäre pleite und die Kinder würden bei ihrem Onkel Gustav wohnen. Sie wären wegen seines Glücks zwar gut versorgt, aber eben zu gut; man könnte sie von den zahlreichen Fernsehern nur noch wegrollen.

Dank Donald treten sie der Pfadfinder-Organisation „Fähnlein Fieselschweif“ – erkennbar an der ikonischen Waschbärenmütze – bei, die ihr Ururgroßvater Emelrich Erpel einst gegründet hat. Von dessen Sohn Emanuel Erpel hat Dagobert übrigens den Hügel gekauft, auf dem er den Geldspeicher baute. Erpel war ein guter Freund von Dagobert am Klondike. Auch hier zeigt sich die Bedeutung von Freundschaft und Familie.

Eine Großfamilie, die zusammenhält

Gut, die Erziehungsmethoden der Ducks mögen manchmal etwas fragwürdig sein; etwa wenn Dagobert Donald in den Bürzel tritt oder Donald seine Neffen mit der Bürste jagt, weil er mal wieder ausrastet, wobei ihm die Neffen zurufen: „Er rastet wieder aus“ und „Du kriegst uns nie, du lahme Ente“. In den 1950er Jahren war es jedoch nicht so ungewöhnlich, dass es auch mal Haue gab. Außerdem: bevor die drei Neffen dem Fähnlein beitraten, sind sie Donald mit durchs Dach fliegenden Bowlingkugeln und mit faulem Obst bestückten Fallen ganz schön auf die Nerven gegangen. Der Drill und das Abenteuer in der Natur sind also auch eine Erziehungsmaßnahme. Viel mehr aber sind sie Gelegenheit für die aufgeweckten Enten, ihre große Energie und ihren Einfallsreichtum charakterstärkend auszuleben.

Im patriotischen Lager wird manchmal kritisiert, Donald sei ein arbeitsloser Single, der keine eigene Familie gründen und sich quasi vom Staat aushalten lassen würde. In den Geschichten von Barks und noch deutlicher in den Geschichten von Rosa ist das jedoch mitnichten so. Donald arbeitet hart, hat daran aber oft eher wenig Freude. Auch kümmert er sich wunderbar um die Kinder seiner verschollenen Schwester. Mit Daisy hat er bei Rosa ganz eindeutig eine Beziehung, in der er sich auch viel Mühe gibt. Er ist Teil einer Großfamilie, die in ganz Entenhausen lebt und diese Stadt beschützt; den Bauernhof von Oma Duck natürlich mitgerechnet. Auf diesem Hof hat Donald besonders als Kind sehr viel Zeit bei seinen Großeltern väterlicherseits, Dorette und Hilmar, verbracht. Die gute Oma Duck wird auch regelmäßig von ihren Enkeln und Urenkeln besucht.

Nicht zu vergessen Donalds liebe Tante Mathilda (Eine Schwester von Dagobert), die sich in Schottland um den Stammsitz der Familie kümmert und zu der Donald den Kontakt hält. Wenn Not am Mann, ist hilft die Familie einander. Diese Hilfsbereitschaft gilt natürlich auch für Freunde und sogar für Angestellte. Gewiss nicht ohne Grund arbeitet Rita Rührig seit fünf Jahrzehnten für Dagobert als Sekretärin. Allerdings war es nicht Dagobert, der sie eingestellt hat, sondern seine Schwestern, weil sie damals um die Jahrhundertwende im neu gebauten Geldspeicher den ganzen Verwaltungskram nicht alleine erledigen wollten. Dagobert hat sie jedoch behalten und nach seiner Rückkehr aus dem Ruhestand gleich wieder eingestellt. Aber auch die Enten sind nicht ohne Fehler.

Verantwortung ist nicht mit Geld aufzuwiegen

In „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ müssen sie die Welt vor dem Untergang retten, nachdem Dagobert sich so über die Presse aufgeregt hatte, die ihm nicht glauben wollte, dass Herr Düsentrieb das Blankweg erfunden hat, das er es zum Beweis ausschüttete. Dabei handelte es sich um eine Flüssigkeit die im Bergbau eingesetzt werden sollte und alles außer Diamanten auflöst. Für diese Erfindung war Dagobert sogar so großzügig, Daniel Düsentrieb Diamanten zur Verfügung zu stellen, mit denen er dann ein Gefäß für das flüssige Blankweg und einen Regenschirm herstellte, der mit der Flüssigkeit bestrichen worden war. Im Grunde also gleich zwei gefährliche Waffen, was aber erst klar wurde, als die Flüssigkeit verschüttet war. Das Blankweg könnte den flüssigen äußeren Erdkern auflösen und so das Ende der Welt herbeiführen. Also machen sich die Ducks auf den Weg, um die Flüssigkeit wieder einzusammeln; der Regenschirm und das Diamantengefäß sind dabei sehr hilfreich.

Am Ende schaffen sie es die Welt zu retten und Daniel Düsentrieb übergibt Dagobert die einzigen Aufzeichnungen für die Herstellung dieser gefährlichen Erfindung. Dagobert meint „Ich weiß einen sicheren Ort“ und versenkt die Dokumente in dem mit Blankweg gefüllten Diamantengefäß. Auch in dieser Geschichte wird deutlich wie gut die Familie als Team zusammen arbeitet, um gemeinsam die Heimat zu retten. Ein wirklich machtgieriger Kapitalist hätte die Waffe wohl eher an die Armee verkauft. Dagobert hingegen zieht die Konsequenzen aus praktischen, negativen Erfahrungen, bei denen er eine Gefahr für die Menschheit erkennt. So auch in „Abenteuer auf Java“ (enthalten im SLSM-Sammelband), wo er sich entschließt seinen Freund Dankwart Düsentrieb lieber nicht nach Vulkanenergie als Antriebskraft forschen zu lassen, nachdem er miterlebte wie die Insel Krakatau 1883 bei einem gigantischen Vulkanausbruch in die Luft flog.

Vernunft statt Gier

Angesichts der Blankweg-Geschichte sollte hier vielleicht erwähnt werden, dass Dagobert und Dankwart dafür nicht verantwortlich waren! Aber für die Rettung des Segelschiffs „Cutty Sark“ waren sie verantwortlich. Dank ihres schnellen Agierens an Bord konnte das Schiff vor einer Vernichtung durch die Folgen des Ausbruchs verhindert werden. Dagobert hatte den Ausbruch aus der Ferne gesehen und überlegte, dass er Dankwart lieber nicht in dieser Richtung weiterforschen lassen würde, weil die Welt auf so etwas wie das von ihm erlebte nämlich gut verzichten könnte. Dabei sah der Ausbruch der Insel bei Rosa schon wie die Explosion einer Atomwaffe aus. Hier gilt, ähnlich wie beim Blankweg; Dagobert hätte Dankwart weiterforschen lassen und Superwaffen bauen können. Mit diesen wäre er reich geworden, aber das wollte er ebenso wenig wie einen heiligen Opal in Australien stehlen, nur um Kohle zu machen.

Dagobert als fürsorglicher Brötchengeber

Manche Leute verbinden mit ihm den Prototyp eines knallharten Anglo-Kapitalisten. Doch im Grunde ist er das genaue Gegenteil. Vor allem bei Rosa, aber auch oft bei Barks ist er ein fleißiger Geschäftsmann, der sein Geld mit echten Unternehmen, harter Arbeit (bis auf einen Ausrutscher in Kapitel elf, für den er aber teuer bezahlen musste!) und auf ehrliche Art und Weise gemacht hat. Im Grunde ist er also ein Gründerzeit-Industrieller und gleichzeitig Patriarch einer ihn liebenden Großfamilie. Eindeutig ist er kein Managertyp, der über ein anonymes Heer von Angestellten herrscht, die er einstellt und entlässt, wie es gerade für seine Geschäftszahlen passen würde, sondern ein selbstständiger Unternehmenseigentümer alter Schule. Das sieht man an seinem Festhalten an Fräulein Rührig, aber es wird auch in der bereits erwähnten Geschichte „Kampf um Duckland“ deutlich, wo er extra für seine Angestellten einen alten Baumstumpf fällen geht, der sich am Rande des Geldspeichers befindet.

Die jungen Leute beklagten sich nämlich darüber, dass es im Büro zu kalt und der Ofen zu alt sei. Also ging Dagobert selbst los und besorgte zusätzliches Feuerholz. Am Ende der Geschichte bekamen die Angestellten sogar drei neue Öfen. Natürlich darf man als Mitarbeiter heutzutage erwarten, dass ein Büro ordentlich geheizt wird, aber wie war das 1950? Dagobert tat ihnen den Gefallen, obwohl er darüber schimpfte wie verweichlicht die Angestellten wären. Dazu muss man wissen, dass er denselben Ofen bereits in einem anderen Büro verwendete und auch dort selbst Feuerholz organisierte; in seinem ersten Büro, welches sich im hohen Norden beim Klondike befand, wo wesentlich kältere Temperaturen herrschen als an der Westküste von „Calisota“. Dagobert liegen seine Leute also wirklich am Herzen, auch wenn er manchmal viel zu meckern hat.

Idealtyp eines rechten Unternehmers?

Und was tut er mit seinem vielen Geld? Nun, er hat Unternehmen aufgebaut, die weltweit Millionen Arbeitsplätze möglich gemacht haben. Und statt so sinnlose Dinge zu tun wie virtuelles Geld im Finanzkasino zu setzen (oder noch Schlimmeres!), erfreut er sich an seinem Bargeld und der Erinnerung daran wie er es verdient hat. Auch deswegen ist er damit extrem sparsam und setzt es eben auch ein, um die Freiheit zu haben, Abenteuer mit seiner geliebten Familie zu erleben, anstatt mit linksgrünen NGOs die Welt Gehirn zu waschen. Also entspricht er bei Barks und vor allem bei Rosa sehr deutlich dem patriotischen Idealtyp eines verantwortungsbewussten Unternehmers. Und seine Familie sowie deren Zusammenhalt und Heimatliebe sollten auch für uns von Vorbild sein.

Christian Schwochert

Christian Schwochert

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