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Neuer Folk für das Abendland: Aufbruch Europa im Interview

Rudolf Seitner (Sonnenkind) von Rudolf Seitner (Sonnenkind)
11. September 2025
in Musik
0
Neuer Folk für das Abendland: Aufbruch Europa im Interview
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Der Neofolk ist einerseits ein bei Neurechten durchaus populäres Musikgenre, gleichzeitig bislang eine Nischenerscheinung geblieben – was bei dem bewußt elitären Gestus und den typischen eher dunkel-tiefen Themen freilich auch wenig verwundern darf. Aufbruch Europa, ein noch recht junges Projekt aus Oberösterreich, stellt definitiv eine Bereicherung dar. Kürzlich ist das erste Album erschienen; Grund genug für einen Gedankenaustausch!

Aufbruch Europa ist ein noch recht junges und unbekanntes Projekt; insofern ist es wohl sinnvoll, mit der gewöhnlichsten Frage zu beginnen. Also bitte ich zunächst um eine kurze Vorstellung der Mitwirkenden und einen Abriß der Geschichte eurer Kapelle …!

W: Erstmal Danke für die Einladung zu diesem Interview. Unsere Geschichte beginnt etwa Ende des Jahres 2021 bei einem privat organisierten Neofolk-Konzert. Ich trug schon länger die Idee mit mir herum, für meine musikalischen Ambitionen geeignete Weggefährten zu finden, und dieser Abend war in jener Hinsicht außerordentlich fruchtbar. Ab Frühjahr 2022 begann also unsere Reise mit zunächst noch teils unklarer und auch wechselhafter Besetzung, aber sich herauskristallisierendem Kern, welcher aus meiner Wenigkeit ‚Wind‘, sowie meinen großartigen Mitstreitern ‚Uodal‘ und ‚Dorn‘ besteht. Ich habe die Ehre, im Namen von uns dreien die meisten deiner Fragen beantworten zu dürfen.

Der Neofolk, dem euer Projekt wohl zugerechnet werden kann, gilt als recht limitiertes Genre, und viele Vertreter bestätigen dieses Vorurteil. Wie seid ihr zu diesem Stil gekommen, und inwieweit denkt ihr, eigene Akzente setzen zu können?

W: Generell haben wir einen recht weit gefassten Zugang dazu, was wir dem Neofolk zurechnen. Gewissermaßen beschränken wir das gar nicht so sehr auf die Art der Instrumentation, sondern vielmehr auf eine bestimmte Ästhetik und Klangfarbe, aber natürlich hat das auch seine Grenzen. Wohl zählen wir selbst natürlich zum Publikum von Musik, die den Bogen spannt von Black Metal über Post-Punk zu eben Neofolk. Ob wir eigene Akzente in diesem letztgenannten Genre setzen, das mögen andere bewerten oder beurteilen – wir machen, was wir gut finden und was uns in einem natürlichen Prozess entspringt. Tendenziell neigen wir aber dazu, Genre-Konventionen eher zu vernachlässigen, weshalb es leicht sein kann, dass unser nächstes Album sehr anders klingen wird als unser aktuelles.

Euer erstes Album „shining hearts on fields of sorrow“ ist soeben erschienen und, sofern ich es überblicke, gab es bislang nicht viele, aber zumindest recht positive Reaktionen. Ein Kritikpunkt waren die ausschließlich englischsprachigen Texte, was vielleicht als einer Rückbesinnung auf das Eigene eher hinderlich betrachtet werden könnte. Ich entsinne mich allerdings, bei einem Konzert auch Stücke auf Deutsch gehört zu haben ….

W: Tatsächlich existieren auch mehrere Stücke mit deutschen Texten, welche wir bislang ausschließlich im Live-Betrieb an den Hörer gebracht haben. Für „shining hearts on fields of sorrow“ war es uns jedoch wichtig, das Album nach einem gewissen Konzept zu gestalten, musikalisch als auch in der Wahl der Sprache gibt es damit ein in sich geschlossenes Werk. Für all jene, die Musik in deutscher Sprache bevorzugen, kann ich jedenfalls die frohe Botschaft verkünden, dass es in absehbarer Zukunft auch solche Veröffentlichungen von uns geben wird. Nichtsdestotrotz haben wir bei der Thematik der Sprachwahl hier keinerlei Schmerzempfinden. Unsere Lieder entstehen nicht nach einem Katalog fixer Kriterien, sie entstehen aus einem faustischen Selbstzweck, welcher uns weit größer erscheint, als dass wir es auf den deutschen Sprachraum beschränkt wissen möchten.

Bislang ist die Scheibe nur in Form von Dateien erhältlich; ist eine physische Veröffentlichung geplant?

W: Es freut mich, an dieser Stelle erwähnen zu dürfen, dass „shining hearts on fields of sorrow“ mittlerweile im CD-Format über unsere bandcamp-Seite erhältlich ist.

In einer Beschreibung des Albums bezeichnet ihr dieses als „eine spirituelle Reise ins Herz der europäischen Geschichte, zum Wesen ihrer Identität und zur Frage der transzendentalen Erneuerung in Zeiten des Nihilismus und des Niedergangs“ und stellt die Frage „Was ist Europa?“ – Nihilismus und Niedergang sind offensichtlich. Wo seht ihr das Rettende?

W: Europa ist unsere Heimat, europäisch ist unsere Seele. Kurzum, das immaterielle Europa ist nicht zerstörbar und besitzt genügend Selbstheilungskräfte, um aus dieser Phase wieder herauszutreten. Wir haben also sinngemäß das Glück, diesen ‚Aufbruch‘ mit unseren Liedern begleiten zu dürfen.

U: Kunst ist immer eine wahrhaftige Ausdrucksform, und unsere Musik drückt demnach unsere derzeitige Gefühlslage aus, wie es um unsere Heimat, unsere Identität und unsere Kultur – sprich: unser Dasein steht. Auf individueller, als auch auf zivilisatorischer Ebene. »Nur ein Gott kann uns noch retten«, äußerte Martin Heidegger 1966 in einem berühmt gewordenen SPIEGEL-Interview. Ich bin überzeugt, dass nach dem Zeitalter der Entortung in unserer Welt und dem westlichen Phänomen des Ethnomasochismus wieder eine Rückkehr zu unseren spirituellen Wurzeln und eine echt authentische Beziehung zur Natur und unserer Welt kommen wird – wir Europäer auf unserer Erde wieder Heimat finden. Hölderlin sagt: »Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch.«

Mal kurz zu einigen einzelnen Stücken …: „Rebellious in our Hearts“ – eine programmatische Ansage?

W: Definitiv. Das Unzeitgemäße zu vertreten, erfordert immer einen rebellischen Zugang.

„Blood Fire Earth“ – das klingt nach einer Mischung aus einem Bathory-Album („Blood Fire Death“) und zwei von vier Elementen ….

W: Absolut empfehlenswerter Klassiker übrigens. In unserem Fall beschreibt es einfach die Thematik des Liedes perfekt, und wir waren mit dem ursprünglichen Arbeitstitel nicht besonders glücklich. Eine Anspielung auf Bathory sollte es eigentlich nicht sein, im Nachhinein betrachtet versteht sich aber der sich aufdrängende Konnex.

„Walking Towards Woden’s Hall“: Inwieweit ist germanisches (Neu-)Heidentum für euch Inspirationsquelle?

W: Generell betrachten wir heidnische Mythologie als wichtigen Teil der europäischen Kulturgeschichte. Es ist gewissermaßen die Grundlage und strahlt bis in unsere Gegenwart. „Walking towards Wodens Hall“ ist mit Sicherheit das Lied mit der geringsten Erzähltiefe auf dem gesamten Album. Genau das macht aber auch den Reiz für uns aus, weil es ausschließlich dieses plakative Element von Kampf, Tod und Ehre in den Mittelpunkt der atmosphärischen Verdichtung stellt. Die inhaltliche Einfachheit ermöglicht uns hier die Konzentration auf emotionaler Ebene.

„Looking for the Sun“ wiederum ist geradezu die Zuspitzung des Neofolk-Klischees ….

W: Wir alle lieben doch diese Klischees ….

U: Heilige!

Anders als etwa dem weitgehend auf eine Form des politischen Aktivismus beschränkten identitären Rap kann man euch kaum vorwerfen, Agitprop zu betreiben, dennoch gibt es eine relativ eindeutige Botschaft. Was denkt ihr, wie politisch soll oder darf Kunst sein?

W: Erstmal: Was ist überhaupt politisch, und was nicht? Sind z. B. Texte, welche einen positiven Bezug zur eigenen Identität thematisieren, schon politisch? Und wenn ja, war das denn immer schon so? Gehen wir hier denn nicht dem Zeitgeist auf den Leim, indem wir solcherlei Regungen schon von uns selbst heraus als politisch klassifizieren?

Ja und Nein. Nein, weil es schlicht unmöglich ist, sich selbst nicht als Subjekt seiner Zeit und seiner Umstände wahrzunehmen. Diese Umstände veranlassen mich zu sagen, dass wir von zeitgenössischer Kunst geradezu erwarten, auf irgendeine Art Stellung zu beziehen. Insofern entspricht es einem gewissen Selbstverständnis, dass unsere Musik auch bestimmte Botschaften aussendet. Trotzdem betrachten wir Aufbruch Europa nicht als explizit politisches Musik-Projekt, auch weil die Antwort auf die oben aufgebaute Frage auf einer gewissen Ebene sehr wohl ‚Ja‘ lauten muss.

Die Kulturszene ist heute fest in linker Hand. Die Rechte hingegen beschäftigt sich hauptsächlich mit Tagespolitik, Wirtschaft und Demographie. Gibt es als alternativer Künstler überhaupt Möglichkeiten, aufzutreten und Gehör zu finden?

W: Die kulturpolitische Hegemonie linker (oder nennen wir es „anti-rechter“) Kräfte ist nach wie vor sehr präsent. Das wird noch seine Zeit dauern und es werden auf diesem Parkett in Zukunft sicherlich viele Scharmützel ausgetragen werden. Ob es gelingen wird, diesen Zustand langfristig zu verändern, hängt maßgeblich davon ab, ob die Rechte es schafft, vor allem an Quantität bei kulturellen Projekten massiv zuzulegen. Aktuell funktioniert es nur, solange man sich gewissermaßen unterhalb des Radars bewegt oder in den privaten Bereich ausweicht.

Mal ein paar lose Schlagworte, zu denen ihr Eure Gedanken äußern dürft …: Romantik

W: Hat als Epoche viel zu bieten für unser Genre.

U: Natur, Nostalgie, Sehnsucht.

Freier Wille vs. Prädestination

W: Jedenfalls ist der Mensch viel mehr Produkt seiner gegebenen Veranlagung als es die heutige Gesellschaft gemeinhin anerkennen möchte. Das macht ‚freien Willen‘ bis zu einem gewissen Grad relativ.

U: Amor Fati.

Rechte Lyrik der Gegenwart

W: Betrachten wir gewissermaßen als Teil unseres Metiers – also des Neofolks.

U: Baal Müller, Rolf Schilling, Uwe Nolte, Uwe Lammla und irgendwie auch Josef Weinheber.

Seelenwanderung und Wiedergeburt

W: Zumindest in Bezug auf Wiedergeburt bin ich der Überzeugung, dass diese stattfindet, vorausgesetzt man zeugt eigene Nachkommen.

U: Wir leben mehr als nur einmal, daher: Irdische Unsterblichkeit.

Brennesseln

W: Eine wichtige, aber wenig beachtete Heilpflanze.

U: Salat und Tee.

Humor

W: Ist für uns als Band definitiv wichtig. Im Proberaum muss man einfach auch Spaß haben.

U: Das Salz des Lebens.

Und eine Frage, die man in Interviews eigentlich immer stellen sollte: Welche Bücher haben euer Schaffen inspiriert? Was lest ihr aktuell?

W: Zu den wichtigsten Einflüssen gehören ohne Zweifel bekannte Werke von Friedrich Nietzsche und Ernst Jünger. Aktuell beschäftigen mich „Der Zauberberg“ von Thomas Mann sowie „Sonne und Stahl“ von Yukio Mishima.

U: Besondere Werke für mich sind die Bhagavad Gita, „Das Heilige und das Profane“ von Mircea Eliade und „Heide Sein zu einem neuen Anfang“ von Alain de Benoist. Ich lese gerade von Carlos Castaneda „Reise nach Ixtlan – Die Lehre des Don Juan“.

D: Liest aktuell „Das Buch der verschollenen Geschichten“ von J. R. R. Tolkien.

Zuletzt: Was sind eure aktuellen Pläne? Wird es Konzerte geben?

W: Wir arbeiten schon an der Veröffentlichung einzelner Stücke, welche es konzeptuell nicht auf das Album geschafft haben. Es wird also in absehbarer Zeit wieder Neues von uns zu hören geben. Live-Auftritte beschränken sich momentan auf den privaten Rahmen in unseren heimatlichen Gefilden.

Vielen Dank und alles Gute euch!

W: Sehr gerne und Dank auch an dich.

 

Weitere Links zu Aufbruch Europa:

https://linktr.ee/aufbruch.europa

https://www.youtube.com/@aufbruch.europa.neofolk

https://aufbruch-europa.bandcamp.com/album/shining-hearts-on-fields-of-sorrow

https://t.me/aufbruch_ooe

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