Mit über 400 Millionen verkauften Büchern ist Stephen King der erfolgreichste und auch produktivste Horror-Schriftsteller aller Zeiten. Seit mehr als einem halben Jahrhundert produziert er neue Schauergeschichten in Roman- oder Kurzgeschichtenform und bringt wie ein Uhrwerk jährlich neuen Stoff für seine Fans auf den Markt. King gilt vielen deshalb mit Klassikern wie ES, Shining oder Friedhof der Kuscheltiere als „Meister des Horrors“ und die Verfilmungen seiner unzähligen Werke zieren das Genre des Horrorfilms.
Diese unablässige Produktion hat King auch zum unwahrscheinlichen Chronisten der us-amerikanischen Gesellschaft werden lassen. In seinen Werken sind die Wertvorstellungen, die kulturellen und gesellschaftlichen Gegebenheiten, Diskussionen und Zeiterscheinungen der USA und wie sie sich im Laufe seiner langen schriftstellerischen Tätigkeit verändert haben, konserviert.
Als Linksliberaler begleitete er den Niedergang des konservativen, kleinstädtischen und weißen Amerikas und seiner „Communities“ stets mit einem zynisch-dekonstruktiven Blick, der die Bühne für seine in Maine angesiedelten Horrorgeschichten bildete. Sein Leben und seine Karriere haben ihn deshalb konsequent an einen düster, schrecklichen Ort geführt: den zeitgenössischen woken Linksliberalismus. Zeit also abzurechnen.
In dieser Ausgabe des Thymoscasts widmen wir uns zusammen mit dem Schattenmacher dem Leben, Werk und politischen Denken Stephen Kings. Haben seine Werke überhaupt etwas zu erzählen oder ist es nur hochgelobte Massenware? Wir sprechen über vermurkste Enden und gute und nicht ganz so gute Verfilmungen und wagen einen Blick in die politische Ideen- und Gedankenwelt des linksliberalen Boomers Stephen King. Ist er ein klassischer Libtard oder verbirgt sich nicht doch auch eine Sehnsucht nach der Möglichkeit einer heilen Welt in seinem schaurigen Werk?