Dass es sich bei den Drehbüchern und Figuren heutiger Filme um allerhand bereits vielfach erlebter und wiedergekäuter Klischees, Archetypen und Referenzen bedeutenderer Geschichten handelt, ist natürlich klar. Mal abgesehen davon, dass die meisten heutigen Filme einfach kacke sind, finden sie im Kontext erzieherischer Ambitionen einer links durchtrieften Kulturindustrie trotzdem ihre Existenzberechtigung und lassen immer wieder auch einen Blick in die ideologischen Tiefgründe jener zu, die an den Hebeln der Kultur- und Wertevermittlung sitzen.
Denn fern von der vermeintlichen Nische oder Zielgruppe, die manch ein woker Independent-Film bespielt, kann man anhand solcher Machwerke und auch anderer massentauglicher Hollywoodstreifen der letzten Jahre einen Trend thematisieren, der sich in Teilen auf die heutige Kulturindustrie bezieht und sich in Form eines ideologischen Appells schon seit längerem in die reale Lebensgestaltung und Selbstwahrnehmung von jungen Frauen aufdrängt.
Die Rede ist vom „starke unabhängige Frau“-Archetypen, der einem vor allem im letzten Jahrzehnt in massentauglichen Filmen häufig begegnet ist. Damit sind keineswegs gut geschriebene und gut konzipierte weibliche Charaktere gemeint, die einer substanzvollen oder schlicht unterhaltsamen Geschichte entsprungen sind. Es sind damit jene weiblichen Charaktere gemeint, deren „starke“ Attribute oder auch Sexualität aufgrund deutlich erkennbarer ideologischer und politischer Ambitionen der Filmemacher in den Vordergrund gestellt wurden. Die „starke unabhängige Frau“ dient somit als reine Projektionsfläche pseudoemanzipatorischer Appelle an ein für „rückständig“ erklärtes und zu belehrendes Publikum, während die sie umgebende Geschichte nur als Vorwand existiert, unterschwelligen Aktivismus zu betreiben.
Eine Frau, sie alle zu knechten
Entstammend der paritätischen und „progressiven“ Bestrebungen linksideologisierter Produktionsfirmen, Studios, Think-Tanks oder PR-Agenturen, implementierte sich in der Kulturindustrie eine Vorgabe in der Charakterdarstellung und der Handlungsstruktur von Geschichten, die einerseits durch den sterilen Typus der (meist kinderlosen) urbanen „Selfmade“- Frau und andererseits durch entweiblichte oder gar vermannsweiberte Frauen innerhalb einer schlechten Handlung auffiel.
So boxen und treten sich die sterilen „Selfmade“-Frauen ohne Handlungsbogen oder Charakterentwicklung im X-ten Marvelschund zwischen Produktplatzierungen in die nächste Vollblamage (von „Captain Marvel“ bis „Madame Web“), oder finden ihren Platz in der nächsten Neuverfilmung einst kommerziell erfolgreicher Filme („Star Wars“, „Ghostbusters“, „Terminator“ u.s.w.), um uns, dem reaktionären Publikum, die „Heteronormativität“ und das „Patriarchat“ auszutreiben.
Fäuste schwingende (völlig unrealistische) Bodybuilderinnen in „The Last of Us 2“, „Love Lies Bleeding“, „She-Hulk“ oder „The Woman King“ sollen uns eindringlich zeigen, wie die ursprüngliche archetypische Rache-, oder Heldengeschichte aus Sicht gesellschaftsarchitektonischer Erzieher nun auch als Teil des feministischen Emanzipationskampfes zu verstehen ist.
Ein entlarvendes Konzept der Stärke
Die linken Pseudoemanzipierten mit Erziehungsanspruch in der erwähnten Kulturindustrie scheinen dabei eine ganz beachtliche Herangehensweise an Konzepten wie Stärke und Heldentum zu haben. Sie scheinen die idealisierten und hypermaskulinen Attribute vergangener, männlicher Actionhelden in gewisser Weise sehr ernst genommen zu haben, und stülpten sie einem neuen, künstlich errichteten Idealbild der Frau auf:
Was sie an „toxischer Männlichkeit“, sexistischen Tendenzen und stumpfer Gewaltausübung bei Männern kritisieren und stets zu dekonstruieren versuchten, soll für ihre Version der Frau nun als emanzipierende und positiv konnotierte Aspekte geltend gemacht werden. Es offenbart einerseits ein unglaublich naives und plumpes Verständnis von Stärke und unterstreicht auf philosophisch konzeptueller Ebene nur mehr, wie leer und substanzlos die identitäre und kulturschaffende Linke eigentlich ist.
Andererseits versteckt sich dahinter ein zusätzlich im eigentlichen Sinne äußerst verachtendes Frauen- und Menschenbild, das sehr berechnend, gefühlskalt und realitätsfern daherkommt. Traurig ist es immer zu sehen, wie sich trotz alledem ein Publikum von im Leben verbitterten und linksideologischen Gesellschasftmythen aufgewiegelten Frauen findet, das sich in so etwas hineingaslichtern lässt.
In besonders politisch korrekten Machwerken sehen Frauen nun aus wie Männer, sie sprechen wie Männer oder verhalten sich wie Männer. Diese künstlichen weiblichen Abziehbilder von den weitaus natürlicher erwachsenen männlichen Vorbildern sind das Zeugnis eigentlichen Frauenhasses. Es gliedert sich perfekt in jene Realität ein, in der sich Männer über Nacht zu Frauen erklären und in ihrer jeweiligen Sportart die Erfolgsträume lang und hart trainierender Mädchen zerstören. Denn die eigentliche unterschwellige Aussage lautet bei all dem: „Du kannst nur dann eine großartige Frau sein, wenn du genauso bist wie ein Mann. Und ich, der es propagiert, bin nicht sexistisch. Du bist es!“
Die Polarisierung aller möglichen Ausdrücke pseudo-feministischer Haltungen ist dementsprechend nicht allein definiert aber dennoch geprägt durch dieses vermittelte Gefühl der Minderwertigkeit jeglicher natürlicher Feminität. Es ist das Gegenteil eines femininen Selbstbewusstseins, welches im Zuge der „non-binären“ Geschlechtskonzeption und groß angelegter Ideologieprojekte ohnehin als etwas Obsoletes angestrebt wird.
Die Femme Fatale als Spielball transhumanistischer Interessen
Jedenfalls finden innerhalb dieser feministischen Wertesysteme zurzeit auch noch jene Frauen Zugang, die beispielsweise den Verkauf des eigenen Körpers im Internet, sowie ein äußerst ausgeprägtes Sexualleben mit ständig wechselnden Partnern als emanzipierend empfinden. Sie sehen vielleicht nicht aus wie Männer aber verhalten sich dennoch wie die ungelungenen Karikaturen dieser, da sie sich stark an ein sehr oberflächig wahrgenommenes und fälschlich propagiertes Sexualverhalten von Männern und deren scheinbare Präferenzen orientieren und es im Sinne der „Gleichberechtigung“ versuchen nachzuahmen.
Gemäß eines eher getriebenen Zustands widmen sich manche Frauen daher scheinbar jenem propagierten Aspekt der sexuellen Unabhängigkeit und Freiheit, der ihnen als Mythos feministischer Errungenschaft (in Form der Pille) fortwährend verkauft wurde.
Nicht falsch verstehen: Ein freies, selbstbestimmtes und gesundes Sexualleben von Frauen, welches vor allem durch eine technologische Innovation wie die Pille abgesichert und unterstützt werden kann, ist etwas, das hier nicht per se kritisiert werden soll. Es geht mehr darum, das Narrativ der s.g. „sexuellen Revolution“ ähnlich wie schon eine Mary Harrington genauer zu analysieren und vor dem Hintergrund einer vermeintlichen Emanzipation der Frau, die eigentlich nicht unbedingt eine war, als das auszumachen was sie viel eher zu sein scheint: eine transhumanistische Revolution.
Für einige Kritiker stellt diese den Ausgangspunkt dar, der die Erweiterung menschlichen Seins und das Durchbrechen natürlicher Barrieren mittels Technologie erstmals (mit dem Aufkommen der Pille) nach innen kehrte und fortan für eine Neuauslegung und Neuinterpretation geschlechtsspezifischer Sexualität sorgte. Die langfristigen Auswirkungen all jener (mittlerweile offensichtlichen) Fehlschlüsse führten mitunter in die Gesellschaft, in der wir heute leben:
Fragmentierte Familienstrukturen oder eine gar gesellschaftlich akzeptierte Auflösung der nuklearen Familie, die zur ethnodemographischen Entwicklung führte, mit der wir in Europa konfrontiert sind. Eine immer weiter zunehmende Sexualisierung von jungen Mädchen. Und das Drängen junger Frauen in Verhältnisse lebenslanger Lohnarbeitsabhängigkeit ohne Familie oder langfristigen Partner, in der sie schlicht als Ritual wirtschaftlicher Aktivität funktionieren dürfen.
Der „starke unabhängige Frau“ Archetyp bleibt somit nur ein oberflächiges Symptom, ein Ausdruck einer linksdeterminierten Populärkultur als trotziges Bekenntnis eines kollektiv ausgelebten Minderwertigkeitskomplexes der westlichen Frau. Jegliche Verweise, diese Ausprägungen ideologischen Denkens mit dem Versuch zur Gleichberechtigung zu erklären, sind linke Dystopieapolegetik, die nur weiter in das fragmentierte, dekonstruierte Unglück führt, auf das die identitäre als auch philosophische Linke weiter zusteuert. Die kluge, selbstbewusste und wahrlich starke Frau erkennt das allerdings schon lange.
Rückbesinnung zum natürlichen Zustand
Begibt man sich auf die Spuren gelungener und gut geschriebener weiblicher Figuren, so begibt man sich automatisch auch auf die Spuren natürlicher Feminität. Wo eine Figur oder Geschichte nicht zu einem bloßen Ventil für politische Erziehung wird, wo irgendein Kampf oder Konflikt nicht zur unnatürlichen und gezwungenen Ästhetisierung einer realitätsfernen Botschaft stilisiert wird, kann man im Fiktiven auch etwas Wahres und Schönes erkennen.
Männer und Frauen haben die Welt in einem Entwicklungsprozess stets gemeinsam erschlossen, der auf der gesellschaftlichen und vor allem evolutionär bedingten Arbeitsteilung basiert, die sich über Jahrtausende über verschiedenste Kulturen hinweg auch in der Fiktion ausgedrückt hat.
Wer inmitten all des beschriebenen linken Schunds nun nach Orientierung für natürliche und organisch gewachsene geschlechtliche Archetypen sucht, sollte gegebenenfalls bei volkstümlichen Erzählungen und Märchen beginnen. Der Weg wird einem später weiter zu großen cineastischen Klassikern führen wie „Der Herr der Ringe“, die „Alien“ – Reihe oder „Das Schweigen der Lämmer“, in denen Gewalt kein Selbstzweck ist und in dessen Geschichten mit einem tiefgründigen Verständnis von sowohl Weiblichkeit als auch Männlichkeit gearbeitet wurde.
Alsbald dann Frauen und Männer gemeinsam beginnen, den Lügen und den Manipulationen der linken Herrschaft zu trotzen, wird es auch der westlichen Frau vielleicht irgendwann möglich sein wieder zu sich selbst zu finden und sich von ihren progressiven „Befreiern“ und deren künstlich erzwungenen Archetypen und Appellen zu emanzipieren.