Gemeinhin wird argumentiert, wir Europäer bekämen zu wenig Kinder. In dieser Artikelserie möchte ich darlegen, warum die schrumpfende Reproduktionsrate nicht nur erwartbar, sondern sogar wünschenswert ist, und viele unserer modernen Probleme lösen wird.
Ausklammern möchte ich dabei explizit den Massenimport an kulturfremden Menschen, durch die die demographische Frage deutlich komplizierter wird. Und das stimmt natürlich: Gegenwärtig sind wir Europäer im Begriff ausgetauscht zu werden. Manche Rechte reagieren darauf sogar mit der Forderung eines Geburten-Dschihad durch Deutsche. Doch daß es nicht das oberste Ziel sein kann, möglichst viele Menschen im eigenen Land zu haben; daß es eben kein Selbstzweck ist, die Städte mit Fleischsäcken vollzustopfen; daß dieses Unternehmen die Lebensqualität sogar beeinträchtigt, werde ich im folgenden umfangreich erörtern.
Wir haben technisch so viel gemeistert, daß wir praktisch jedes Projekt umsetzen können. Hildebrands deutsche Schokolade hat im Jahr 1900 zahlreiche Zukuftsvisionen für das Jahr 2000 in liebevollen Sammelbildern illustriert, und die meisten davon wären umsetzbar. Überdachte Städte? – Ja, wenn nur der rechte Wille da wäre, so wäre ganz Berlin binnen kürzester Zeit überdacht. Die politisch motivierte Naturzerstörung durch Windradausbau zeigt, wie schnell auch unumkehrbare Dinge durchzusetzen sind, wenn nur der Wille da ist.
Wir haben die Mittel und Wege dazu. Daß Projekte scheitern, liegt heute nicht an Ressourcen, sondern an mangelnder Motivation. Doch eine Ressource ist begrenzter als je zuvor: der Lebensraum. Sie limitiert das Leben des modernen Menschen wie keine andere Größe. Und im Gegensatz zu Energieträgern wird man die Fläche des Globus durch geschickte Erfindungen auch nicht vervielfältigen können.
Ein Blick in die Steinzeit
In der Altsteinzeit lag die Bevölkerungsdichte Schätzungen zufolge bei nicht einmal zwei Individuen pro Quadratkilometer (Vonderach: Anthropologie Europas). (Zum Vergleich: Die Bevölkerungsdichte der modernen BRD liegt bei 237 Individuen pro qkm. )
Die Menschen der Steinzeit waren wahrhaft frei! Sie wurden nicht nach Baugenehmigungen gefragt; niemand hat sie mit Wärmepumpenzwang und Heizvorschriften genervt. Sie bewegten sich durch das Land, und kein Zaun oder „Betreten Verboten“-Schild blockierte jemals ihren Weg. Brauchten sie Wärme, haben sie Holz gesammelt; hatten sie Hunger, erlegten sie ein Tier – ganz ohne Jagdschein und Grillverbot. Die ganze Welt gehörte ihnen.
Wenn man unter diesen Umständen dann doch einmal einem anderen Menschen begegnet, so ist das ein freudiges Ereignis, weil man nun endlich einmal Gesellschaft hat. Denn diese ist ein rares Gut und wird umso mehr geschätzt, ist der Mensch doch ein soziales Wesen. Ein solches Lebensgefühl ist heute, bedingt durch die Populationsdichte, völlig unmöglich. Das Angebot gerade an Tausendmenschen ist so überbordend, daß man sich beständig wünscht, der Hersteller nähme es endlich aus dem Sortiment. Das rechte Maß ist längst überschritten.
Daß man sich ein menschenwürdiges Leben heute nur noch mit Unsummen erkaufen kann, die real gesehen kein Normalbürger jemals wird aufbringen können, würdigt die Moderne zur reinsten Dystopie herab.
Überbevölkerung ist der Aufwind der Demagogen
Die Überbevölkerung macht den Menschen austauschbar und kappt durch das Überangebot an sozialen Kontakten praktisch alle, die einem nicht zu 100% genehm sind. Man ärgert sich doch nicht herum mit Leuten, die eine andere Meinung haben – es gibt genug Ersatz. Wenn nicht in der realen Welt, so dann doch im Weltnetz, wo man für jede kranke Phantasie Gleichgesinnte findet.
Schon psychologisch ist das Wissen, beim kleinsten Fehlverhalten ausgetauscht zu werden, sicher nicht gesund. Statt daß nun jeder jemanden findet, mit dem er auskommt, sorgt die Überbevölkerung für soziale Kälte, notgedrungene Selbstverleugnung und komplette Einsamkeit. Die politische Korrektheit ist nur durch-setzbar, weil das Individuum er-setzbar ist. Feste Bindungen haben aufgehört zu existieren. Man kennt die Menschen auf der Straße nicht mehr; ist umgeben von Fremden und dennoch allein.
„Je weiter die Vermassung der Menschen geht, desto dringender wird für den einzelnen die Notwendigkeit „not to get involved“, und so können heute gerade in den größten Großstädten Raub, Mord und Vergewaltigung bei hellem Tage und auf dicht belebten Straßen vor sich gehen, ohne daß ein „Passant“ einschreitet. … Die allgemeine Unfreundlichkeit, die man in allen Großstädten beobachten kann, ist deutlich proportional zu der Dichte der an bestimmten Orten angehäuften Menschenmengen.“
(Konrad Lorenz: Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit, II.)
Das treibt die Menschen geradezu in die Arme menschenfeindlicher Ideologien linker Propagandisten. Wie sollte ein Mensch mit erfülltem sozialen Umfeld jemals die Mißgunst aufbringen, anderen ihr Glück zu neiden? Menschenverachtende, kollektivistische Ideologien lenken gezielt von den eigentlichen Problemen ab und pochen auf den Geldbeutel, denn ihr Kapital wurzelt auf einem Überangebot von Menschen. Sie wären bei niedrigeren Populationsdichten gar nicht möglich.
Alles Salbadern von Menschenwürde und dem intrinsischen Wert des menschlichen Lebens wird nicht ändern können: Wirklich wertvoll fühlt sich der Mensch erst, wenn er ein soziales Umfeld hat, das ihn wertschätzt. Und dazu bedarf es einer entsprechend niedrigen Populationsdichte, in der er nicht zu einem austauschbaren Zahnrad herabgewürdigt wird.
Ein schockierendes Experiment: UNIVERSUM 25
Daß die reine Überbevölkerung bereits ausreicht, um degenerative Effekte zu erzielen, beweist das Experiment des Ethnologen John Calhoun: UNIVERSUM 25.
Eine Mäusepopulation bekam in einem Gehege unbegrenzte Ressourcen zur Verfügung gestellt; es mangelte an nichts. Wie zu erwarten schoß die Populationsdichte durch die Decke, und weil die Natur so etwas gar nicht leiden kann und für jede Widernatur einen Ausweg kennt, degenerierten die Mäuse zusehends und entarteten psychisch. Rangkämpfe und Kämpfe um die Weibchen wucherten, und die Verlierer schlossen sich in eigenen Gruppen zusammen, ignorierten die Weibchen; verloren den Lebenssinn. Jungtiere verließen die Mütter, ehe sie reif waren. Kannibalismus und Homosexualität griffen um sich. Die Reproduktionsrate sank schließlich auf 0; statt sich fortzupflanzen, widmeten sich die Mäuse lieber der Fellpflege. Die Mäuse starben aus.
Weil eine einzige Ressource eben doch nicht unbegrenzt war: Der Platz. Das Gehege war für die Mäuse so begrenzt wie für den Menschen der Planet Erde. Und wenn man sich den modernen Westen anschaut, könnte man fast meine, die Degeneration habe schon eingesetzt.
Wen erinnert das alles nicht an Incels, Wahrzöls, Regenbogenmenschen und die komische Sitte, die Kinder mit Vollendung des 18. Lebensjahres hinauszuwerfen, weil sie nun selbständig sein müßten? Statt Familien zu gründen, will man sich heute „ausleben“ und „selbst finden“; trainiert lieber den Bizeps, als eine Frau zu umwerben. Wer muß bei dem übervölkerten Mäusegehege nicht an die Plattenbauten und Hochhaussiedlungen denken, die das moderne Stadtbild so gräßlich verschandeln?
Ich halte es eingedenk dieser Analogien für grob fahrlässig, die Ergebnisse des Experiments einfach mit dem Einwand abzubügeln, beim Menschen würde das ganz anders laufen, weil wir ja intelligent seien. Davon sehe ich nämlich bei 99% der sogenannten Menschen zunächst einmal gar nichts, und auch das letzte 1% ist den biologischen Gesetzen der Evolution unterworfen und wird sich nicht als astrales Geistwesen von seinem Körper trennen können, sobald ihm der Platz zum Atmen ausgeht.
Statt für die Pharmaindustrie Tiere gezielt zu infizieren und zu verstümmeln, sollte man sich vielleicht lieber Calhouns Populationsexperimenten widmen. Sie sind von größerem Interesse für unsere Gesundheit als die drölfzigste Hautcreme gegen Haarausfall.
Auf dem Land hat man ein Herz für Kinder
Ein weiteres starkes Indiz für die psychische Belastung durch Überbevölkerung gibt ein Vergleich von Stadt und Land, wie er in folgender Grafik enthalten ist.
Diese Graphen sind nicht dadurch zu erklären, daß der ländliche Raum den großen Metropolen in der Entwicklung immer hinterher hinkt und oft noch Jahrzehnte an Dingen festhält, wenn diese in der Stadt schon niemand mehr kennt. Denn wäre das so, so wären die Graphen identisch und nur horizontal verschoben – was die Zeitverzögerung implizierte. Stattdessen sind sie vertikal verschoben: Auf dem Land werden einfach konsequent mehr Kinder gezeugt.
Daß die Reproduktionsrate trotzdem fällt, dürfte – neben der auch auf dem Land steigenden Populationsdichte – ebenso daran liegen, daß viele Landbewohner beruflich bedingt einen großen Teil des Lebens in der Stadt zubringen müssen. Sie wohnen zwar auf dem Land, aber ihr Lebensgefühl ist sicher nicht das eines Amisch. Und entsprechend ist ihre Reproduktionsrate niedriger, als man es bei einer rein ländlichen Bevölkerung erwarten sollte.
Die kulturelle Blüte: Schillers Deutschland
Nun wird mancher sagen: Dem Höhlenmensch mögen zwar keine Nachbarschaftsstreitigkeiten das Leben vermiest haben; dafür hatte er aber auch keine höhere Kultur; keine Kunst, und nur rudimentäre Mittel, sich Schönheit zu erschaffen.
Das ist natürlich richtig. Doch wann war Deutschland größer, als im 19. Jahrhundert? In diese Epoche fallen militärische Großmachtstellung, Imperialismus, aber auch Kunst, Kultur und Wissenschaft auf einem nie dagewesenen und bisher auch nie wieder erreichten Niveau. Und dennoch war die Populationsdichte deutlich niedriger als heute.
Im Jahre 1816 lebten auf dem Gebiet des späteren Kaiserreichs 24.831 Tausend Menschen. Zieht man die dünn besiedelten Ostgebiete ab, in denen seit den Vertreibungen zum Ende des zweites Weltkriegs keine Deutschen mehr leben, so kann man für das Staatsgebiet der BRD rund 20 Millionen Menschen annehmen. Diese Zahl hat ausgereicht, um die Weimarer Klassik hervorzubringen und die kulturelle Hochzeit Deutschlands einzuläuten. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts überschreitet die Bevölkerungszahl die 50 Millionen.
Und direkt darauf bricht auch schon ein Krieg los. Für den gebildeten Menschen mag das ein geopolitischer Prozeß im Zuge des Völkerringens gewesen sein. Wer größer denkt, erkennt hier mithin eine schicksalshafte Regung des kollektiven Bewußtseins, die Bevölkerungszahl wieder auf ein gesundes Niveau zu drücken. Ein weiteres Puzzlestück im Mosaik der Überbevölkerung.
Die optimale Bevölkerungszahl Deutschlands
Anhand der im letzten Absatz genannten Daten läßt sich grob schätzen: Mehr als 40 Millionen Menschen auf dem Gebiet der modernen BRD braucht es ganz sicher nicht für eine große Nation in kultureller Blüte.
Daß wir heute viel zu viele sind, läßt sich auch ganz leicht beweisen. Legt man kurzerhand die Bevölkerungsentwicklung der BRD mit ihrer Geburtenrate übereinander, so fällt auf, daß letztere in den 60ern stark abnimmt. Und je mehr die Bevölkerung wächst, desto mehr sinkt die Geburtenrate.
Man kann natürlich mit Pillenknick und bla bla bla argumentieren, aber weshalb haben die Weiber überhaupt Pillen genommen? – Offenbar hatten sie keine Lust auf noch mehr Leute, die sich auf den Straßen dieses Landes zusammendrängen wie Schweine im Stall. Den Liberalismus allein kann man jedenfalls nicht dafür verantwortlich machen – nicht nach diesem Artikel. 70 Millionen ist wohl eher die maximale Populationsobergrenze, die man für die BRD annehmen darf. Wahrscheinlich weniger.
Soll der Mensch denn nur der Wirtschaft dienen?
All die Phrasendrescher, die behaupten, uns drohe ein Bevölkerungskollaps, scheinen Liberalalas zu sein, denen die Wirtschaft wichtiger ist als das Wohlbefinden der Menschen. Auf Krampf die Bevölkerung noch zu erhöhen, obwohl den Leuten schon aus populationspsychologischen Gründen die Lust vergangen ist, die Bevölkerungszahl noch weiter in die Höhe zu treiben, ist eine krasse Mißachtung biologischer Notwendigkeiten. (Man frägt sich auch, wofür man die ganze Wissenschaft überhaupt betreibt, wenn man ihre Erkenntnisse dann doch ignoriert.)
Das schlägt in dieselbe Kerbe wie die moderne Technik: Zusehends hat sich der Mensch den Bedürfnissen des Systems zu fügen, während das System doch zum Zwecke des Menschen existieren sollte.
„Das Konzept „geistiger Gesundheit“ in unserer Gesellschaft wird im allgemeinen daran gemessen, wie sich der einzelne in Übereinstimmung mit den Bedürfnissen des Systems verhält, ohne Streß-Symptome zu zeigen.“ (Theodor Kaczynski, Die industrielle Gesellschaft und ihre Zukunft, §119)
Wie viel mehr müssen wir uns noch selbst verleugnen; wie viel mehr noch an widrige Umstände anpassen, bevor die Menschlichkeit endgültig zerbricht?
„Den Glauben, daß man durch entsprechende „Konditionierung“ eine neue Sorte von Menschen erzeugen könne, die gegen die üblen Folgen engster Zusammenpferchung gefeit sind, halte ich für einen gefährlichen Wahn.“ (Konrad Lorenz: Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit, II.)
Inzwischen sollte klar sein: Die meisten Probleme unserer Zeit resultieren kurzerhand aus der Bevölkerungsdichte: Hier leben mehr Leute, als der Lebensraum nachhaltig versorgen kann. Und im zweiten Teil dieses Artikels wird das auch an konkreten Beispielen deutlich gemacht.